PCK-Raffinerie Schwedt bleibt weiterhin unter deutscher Kontrolle (2024)

Rosneft-Anteile - PCK-Raffinerie Schwedt bleibt weiterhin unter deutscher Kontrolle

Mo 02.09.24 | 20:12 Uhr

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PCK-Raffinerie Schwedt bleibt weiterhin unter deutscher Kontrolle (1)

picture alliance/dpa/Patrick Pleul

    Der katarische Staatsfonds wolle bei Rosneft Deutschland einsteigen, hieß es letzte Woche - doch bisher konnte ein Verkauf der Anteile nicht realisiert werden. Nun will der Bund die Treuhandschaft über die Rosneft-Anteile in Schwedt verlängern.

    • PCK in Schwedt bleibt weiter in Treuhandverwaltung des Bundes
    • Deutschland hatte Kontrolle nach Beginn des Ukraine-Kriegs übernommen
    • Russischer Staatskonzern Rosneft hält 54 Prozent an PCK
    • Deutsche Seite drängt darauf, dass Russland seine Anteile verkauft
    • Katar hat Kaufinteresse bekundet

    Die Bundesregierung will die Treuhandverwaltung über die Anteile des russischen Staatskonzerns Rosneft an der PCK-Raffinerie in Schwedt erneut verlängern. Das bestätigte Michael Kellner, Parlamentarischer Staatssekretär bei Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, am Montag dem rbb.

    Die erneute Verlängerung sei jedoch an Bedingungen geknüpft, sagte Kellner: "Das eine ist, dass die Klagen von russischer Seite gegen die Treuhand ruhend gestellt wird und dass die russische Seite bis Ende des Jahres verkauft." Man habe die Treuhand verlängert, weil man ernsthafte Bereitschaft der russischen Seite sehen würde, zu verkaufen, so Kellner: "Das wäre eine gute Lösung für Schwedt, weil es uns darum geht, die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, die Jobs zu sichern und auch den Einstieg in neue Geschäftsfelder zu finden."

    Bis Ende des Jahres soll Rosneft seine Anteile verkaufen, sonst drohe immer noch eine Enteignung, sagte Kellner: "Eine Enteignung wäre vermutlich mit einem Rechtsstreit verbunden und das würde dann länger dauern, bis wir da eine Klarheit hätten". Daher wäre ein Verkauf die schnellere und sicherere Variante.

    • dpa/Patrick Pleul

      Staatsfonds - Katar will bei Rosneft Deutschland einsteigen - PCK-Raffinerie in Schwedt betroffen

      Der katarische Staatsfonds will bei Rosneft Deutschland einsteigen. Auch die PCK-Raffinerie in Schwedt wäre betroffen. Der fühere Brandenburger Finanzminister kritisiert die Absichten wegen Katars Verbindungen zum russischen Mutterkonzern.

    Katar will bei Rosneft Deutschland einsteigen

    Die PCK-Raffinierie gehört mehrheitlich der Rosneft Deutschland, die 54,17 Prozent der Anteile hält und eine Tochter des russischen Erdölkonzerns Rosneft ist. Nach dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine hatte die Bundesregierung Rosneft Deutschland unter Treuhandschaft gestellt und das Werk Anfang 2023 auf nicht-russische Öl-Bezugsquellen umgestellt. Die Treuhandschaft wurde inzwischen schon zweimal um je ein halbes Jahr verlängert.

    Kellner bestätigte auch, dass Katar Interesse an den Anteilen bekundet habe und es bereits Gespräche zwischen der Bundesregierung und der Regierung in Katar gegeben habe. Über die Katarer als Investionspartner sagte Kellner: "Sie haben Erfahrung im Öl-Geschäft und sie haben auch eine Bereitschaft in neue Geschäftsfelder, in Wasserstoff zu investieren und sie überfallen nicht andere Länder. Also wäre das eine deutliche Verbesserung."

    Steinbach sieht Verlängerung der Treuhandschaft positiv

    Der Brandenburger Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) sieht die Verlängerung der Treuhandverwaltung bei der Ölraffinerie PCK in Schwedt als Signal für ein ernstes Interesse des russischen Staatskonzerns Rosneft am Verkauf seiner Mehrheitsanteile. "Ich bin sehr zufrieden damit, dass die russische Seite ganz offensichtlich an einem eigenständigen Verkauf ihrer Werke, ihrer Raffinerien in Deutschland interessiert ist und in ernsthafte Verhandlungen mit einem entsprechenden Interessenten gegangen ist", sagte Steinbach der Deutschen Presse-Agentur in Potsdam.

    Die Verlängerung der Treuhandlösung biete die Möglichkeit, "dass man von dem deutlich aufwendigeren und risikobehafteten Weg der Enteignung erst mal wieder ein Stück entfernt ist", so Steinbach.

    • dpa

      Russischer Angriffskrieg - PCK-Raffinerie noch immer geringer ausgelastet als vor der Ukraine-Krise

    Kritik aus der Opposition

    Der Parlamentarische Geschäftsführer der Linken im Bundestag Christian Görke bewertete die erneute Verlängerung der Treuhandschaft hingegen kritisch: "Die immer wiederkehrende Verlängerung der Treuhandschaft dokumentiert die Ratlosigkeit der Ampel. Es sind mittlerweile zwei verlorene Jahre für die PCK und die nötige Transformation, die die Bundesregierung mit ihrer Konzeptlosigkeit zu verantworten hat." In einer Mitteilung forderte Görke, dass der Bund selbst bei PCK einsteigt und damit wichtige Arbeitskräfte und Energie-Infrastruktur in der Region gehalten werden.

    Ein Verkauf könnte nur mit Zustimmung des Bundeswirtschaftsministeriums erfolgen, da es sich bei der PCK und zwei weiteren Raffinerien in Deutschland, an denen Rosneft beteiligt ist, um kritische Infrastruktur handelt.

    Auch Shell möchte seine Anteile verkaufen

    Neben der Rosneft Deutschland GmbH hält der Öl-Konzern Shell 37,5 Prozent der PCK-Anteile und hatte 2023 angekündigt, diese verkaufen zu wollen. Den Verkauf an die ebenfalls britische Prax-Gruppe genehmigte die Bundesbehörde zwar Anfang 2024, doch bisher ist er nach rbb-Informationen nicht abgeschlossen. Die restlichen 8,33 Prozent hält der italienische Mineralöl- und Energiekonzern Eni.

    Sendung: Antenne Brandenburg, 02.09.2024, 10:30 Uhr

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    1. 8.

      Antwort auf [mal ehrlich ] vom 02.09.2024 um 17:41

      Unterlassen Sie diesen Rechtspopulismus und bleiben Sie sachlich! Sie haben unrecht!

      Antworten

    2. 7.

      Antwort auf [Josti] vom 02.09.2024 um 10:48

      Also um grünen Wasserstoff zu produzieren geht es Katar beim Kauf von Anteilen bestimmt nicht. Ich lasse mich gerne belehren.

      Antworten

    3. 6.

      auch wieder interessant, dass mein Hinweis auf die destruktive Haltung der Grünen zu Nord Stream 2 lange vor dem Ukrainekrieg , gecancelt wird. Und dann wundert sich Journalist warum Menschen sich Alternativen suchen. Ihr seit eben Regierungssprecher und das widerspricht dem Rundfunkstaatsvertrag. Leider geben das nur die zu, die euren Laden bereits verlassen haben, wie z.B. Herr Herles

      Antworten

    4. 5.

      Antwort auf [Hannes] vom 02.09.2024 um 12:01

      Sie haben Kapitalismus nicht verstanden.
      Katar bekommt eine Raffinerie und wir können die Lufthansa drei Jahre länger im Regime internationaler Kerosinpreise gewinnbringend fliegen lassen.
      Katar wird nach zwanzig Jahren die Raffinerie und den Erlös daraus an die Russische Föderation übergeben.
      Katar ist Vermittler in vielen Krisen. Niemals würde Katar diese Raffinerie für sich behalten und oder Gewinn daraus abschöpfen. Das Teil gehört den Russen. Ich gehe davon aus, dass das auch den Verhandlungspartnern auf deutscher Seite klar war / ist.

      Antworten

    5. 4.

      Antwort auf [freden] vom 02.09.2024 um 10:49

      Der Wille, sich von Ausländern abhängig zu machen ist offensichtlich stärker als der Selbsterhaltungstrieb. Dabei hätte jeder seit spätestens Sommer 2021 merken können, wohin die Abhängigkeit von Putin führt-

      Antworten

    6. 3.

      Gute Entscheidung.

      Antworten

    7. 2.

      Typisch Habeck-Ministerium, lieber kaputtmachen als investieren.

      Antworten

    8. 1.

      Gute Entscheidung. Das PCK braucht eine Zukunft jenseits der fossilen Energieträger. Das könnte z.B. grüner Wasserstoff sein.

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